Sonntag, 23. Oktober 2016

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs





JUGENDBUCH

Taschenbuch
416 Seiten
erschienen: 01.09.2016
IBSN: 978-3-4265-2026-0
€ 12,00

Verlagsseite

amazon (diese Ausgabe konnte ich nicht finden!)




INHALT

Manche Großeltern lesen ihren Enkeln Märchen vor. Aber was Jacob von seinem Opa hörte, war etwas ganz anderes: Abraham erzählte ihm von einer Insel, auf der abenteuerlustige Kinder mit besonderen Fähigkeiten leben, und von Monstern, die auf der Suche nach ihnen sind.
Erst Jahre später, als sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt, erinnert Jacob sich wieder an die Schauergeschichten und entdeckt Hinweise darauf, dass es die Insel wirklich gibt. Er macht sich auf die Suche nach ihr und findet sich in einer Welt wieder, in der die Zeit stillsteht und er die ungewöhnlichsten Freundschaften schließt, die man sich vorstellen kann. Doch auch die Ungeheuer sind höchst real – und sie sind ihm gefolgt …


MEINE MEINUNG 

Der Schreibstil

Der Schreibstil in diesem Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Protagonist Jakob wird sehr treffend beschrieben, seinen Gedanken wird gut Ausdruck verliehen. Das Buch zieht sich an keiner Stelle, auch wenn die Geschichte zu Beginn nur langsam in Fahrt kommt. Hier ist auch ganz wichtig, dass die Welt der besonderen Kinder und auch die Kinder selbst sehr gut beschrieben werden, sodass man sie sich richtig vorstellen kann. Dazu tragen auch die beigefügten Fotos einen großen Teil bei und lassen das Ganze noch einmal realistischer wirken.

Der Protagonist

Ich lese nicht oft Bücher mit männlichen Protagonisten, daher hat es mich überrascht, so leicht in Jakobs Sicht hineingefunden zu haben. Er war mir sehr sympathisch, denn er fühlt sich oft als Außenseiter, findet auch kaum Anschluss an Gleichaltrige und nimmt sich das nicht so zu Herzen. Er kümmert sich viel um seinen Großvater Abe und man merkt, wie nahe sich die Beiden stehen. Als er ums Leben kommt und Jakob an die Geschichten erinnert wird, die Abe ihm früher erzählt hatte, fühlt man mit Jakob mit und entdeckt mit ihm gemeinsam die Geheimnisse, die hinter den Erzählungen stecken. 
Jakob vereint eigentlich alles, was ein guter Protagonist braucht. Er hat eine gewisse Portion Humor und Selbstironie, ist mutiger, als er sich selbst eingesteht, und hat ein großes Herz. Zudem ist er bereit, Dinge abzuwägen und dann Entscheidungen zu treffen, wenn es sein muss, kann er aber auch impulsiv sein.
Mir hat er als Protagonist sehr gut gefallen.



Die Handlung

Die Handlung ist zu Beginn ein wenig schleppend, da erst Jakobs Umfeld zuhause in Florida beschrieben werden, der Tod seines Großvaters und seine darauf folgende psychiatrische Behandlung. Ein wenig mehr in Fahrt kommt das Ganze, als er beschließt, mit seinem Vater auf die Insel zu fahren, auf der das Kinderhaus steht, von dem sein Großvater ihm erzählt hat. Dort hofft er, mehr über seinen Großvater zu erfahren und zu sehen, dass die Geschichten, die er ihm erzählte, von Monstern und besonderen Kindern, ebendas sind - Geschichten, und nicht die Realität. 
Dort angekommen bleibt es noch ein wenig zäh, bis Jake die besonderen Kinder dann tatsächlich kennenlernt -und mit ihnen eine Welt, die weit anders ist als alles, was Jakob kannte.
Ab hier wurde die Geschichte erst so richtig gut, denn die besonderen Kinder sind absolut unglaublich! Sie sind mit so vielen verschiedenen Facetten gestaltet und beschrieben, dass man sie sich perfekt vorstellen kann. Die Fotos, die ihm Buch enthalten sind und teilweise die besonderen Kinder zeigen, passen großartig dazu und verleihen der Geschichte noch mehr Magie. 
Jakob freundet sich mit den besonderen Kindern an und lernt mehr über sie, seinen Großvater und sich selbst. Die Handlung wird auch immer spannender, denn es kommt zu mysteriösen Todesfällen auf der Insel und seltsame Dinge häufen sich. 
Jakob wird vor eine sehr schwere Entscheidung gestellt und ich habe richtig mit ihm mitgefiebert.
Das Ende war sehr gut gemacht und macht definitiv auch Lust auf den zweiten Teil. 

Auch wenn die Geschichte insgesamt nicht so unheimlich war, wie ich erwartet hatte, hatte sie definitiv einige "gruselige" Momente und eignet sich daher auch gut für die Herbst- bwz. Halloween-Zeit (ebenso der Film, der momentan im Kino läuft! Anschauen lohnt sich! ;))

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte so einzigartig ist. Allein schon die Tatsache, dass es die besonderen Kinder mitsamt ihren Fähigkeiten gibt. Aber auch, mit wie viel Feingefühl und Detailgenauigkeit diese dann beschrieben werden und ausgearbeitet sind, und wie interessant die Charaktere auch abgesehen von ihren Fähigkeiten sind, fand ich einfach toll. 

Insgesamt vergebe ich 4 von 5 Sterne, da der Einstieg in die Geschichte ruhig etwas kürzer hätte sein können. Da das der Großartigkeit der Geschichte aber ansonsten keinen Abbruch tut, kann ich dieses Buch nur Allen empfehlen!