Mittwoch, 28. Dezember 2016

Gebannt - Unter fremdem Himmel - Veronica Rossi







FANTASY/DYSTOPIE

Gebunden 
432 Seiten
erschienen: im März 2012
ISBN: 978-3-7891-4620-6
€ 17,95 

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INHALT

Die siebzehnjährige Aria lebt in einer Welt, die perfekter ist als die Realität. Perry kommt aus einer Wildnis, die realer ist als jede Perfektion und in der wilde Stürme das Leben bedrohen. Als Aria in seine Welt verstoßen wird, rettet Perry ihr das Leben. Trotz ihrer Fremdheit verbindet die beiden die Verzweiflung und Sorge um die, die sie lieben. Aria will ihre verschollene Mutter wiederfinden, Perry ist auf der Suche nach seinem Neffen, an dessen Entführung er sich die Schuld gibt. Aria versucht, vor Perry zu verbergen, dass ihre Gefühle ihm gegenüber sich wandeln. Doch Perry hat dies längst schon entdeckt, aber nicht nur bei Aria, auch bei sich selbst.

MEINE MEINUNG 

Veronica Rossis Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, daher fliegt man gerade gegen Ende nur so durch die Zeilen. Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten, Aria und Perry, wodurch man mehrere Blickwinkel auf die Vorgänge bekommt und detaillierteres Wissen über die Vorgänge hat als die einzelnen Personen. 
 Die Beschreibungen der Autorin erschaffen eine Welt, die man sich gut vorstellen kann, auch wenn ich mir an manchen Stellen ein paar mehr Erklärungen gewunschen hätte (dazu später mehr). 

In "Gebannt" gibt es zwei Protagonisten, Aria und Perry, aus deren Perspektiven erzählt wird. Während Aria in einer geschützten Biosphäre aufgewachsen ist, wo den Menschen die besten Technologien, Heilmittel und virtuelle Welten zur Verfügung stehen und es nicht unüblich ist, dass Menschen über 100 Jahre alt werden, lebt Perry in der Außenwelt, in fast schon mittelalterlich anmutenden Zuständen. 
Es gibt keine Technik, keine Autos, keine richtige Medizin - nichts von alledem, was die Leute in den Biosphären zu genüge haben. 
Und dies betreffend hätte ich mir ein paar mehr Erläuterungen der Autorin gewünscht. Wie kommt es dazu, dass solch unterschiedliche Lebensformen herrschen? 
Immer wieder werden dazu Andeutungen gemacht, aber wirklich zufriedenstellend war das für mich persönlich nicht. Hoffentlich erfährt man in den Folgebänden noch mehr dazu. 

Auch ein besonders wichtiger Teil des Buches muss komplett ohne Erklärungen auskommen. Es gibt den sogenannten "Äther", der über den Himmel zieht, schwere Stürme verursacht und wohl der Grund ist, weshalb es die Biosphären gibt. 
Aber worum genau es sich dabei wirklich handelt, wie es entstanden ist und was es genau tut, das wird leider nicht erklärt. Andererseits bleibt so viel Spielraum für eigene Überlegungen und durch Beschreibungen von Ätherstürmen und wie der Äther ungefähr aussieht, kann man sich auch ein Bild davon machen. 
Für mich sieht er beispielsweise aus wie sehr dunkle Polarlichter, die den gesamten Himmel bedecken und dort umherwirbeln. 

Wie dem auch sei, die fehlenden Erklärungen tun der Handlung keinen Abbruch. 
Den Anfang des Buches fand ich ein wenig zäh, doch schon nach den ersten 20 Seiten geht es recht turbulent zu und als Aria und Perry dann endlich aufeinander treffen und die Geschichte richtig losgeht, war ich absolut gefesselt von "Gebannt". 
Das lag zum Großteil auch an Aria und Peregrine, der Perry genannt wird. Die Beiden waren sehr überzeugende, sympathische Protagonisten. Gerade zu Beginn, als die Welten der Beiden zum ersten Mal aufeinanderkrachen (Aria aus der hoch technischen Welt und Perry, der "Barbar" aus der Außenwelt), gibt es einige Spannungen und Probleme, die teilweise auch zum Schmunzeln waren. 
Die Zwei lassen sich auf einen Deal ein, denn sie benötigen die Hilfe des jeweils Anderen, um das zu erreichen, was sie wollen - Aria ist auf der Suche nach ihrer Mutter, während Perry seinen entführten Neffen Talon retten möchte. Doch was sie auf dieser Reise alles erwartet, hätten sie so wohl nicht erwartet. 
Auch ich als Leser wurde immer wieder überrascht von den Wendungen, die sich ergeben haben. Vor Allem zum Ende hin wurde es richtig spannend und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe richtig mitgefiebert, was als Nächstes passieren würde und war von ein paar der Dinge wirklich geschockt. 

Insgesamt habe ich 4,5 Sterne vergeben, da mir das Buch sehr gut gefallen hat, obwohl es zu Beginn etwas schwächer war und erst nach und nach unglaublich toll geworden ist. Besonders gut fand ich auch das Ende, da noch viele offene Handlungsstränge für Band 2 und 3 sind, aber es nicht in einem totalen Cliffhanger endet.