Samstag, 3. Februar 2018

Herrscherin der tausend Sonnen // Rhoda Belleza

Herrscherin der tausend Sonnen

erschienen am 30.10.2017 - cbt - 14,99€ - 400 Seiten - ISBN: 978-3-5701-6470-9

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Inhalt

Prinzessin Rhee Ta'an beherrscht das Schwert meisterhaft und will nur eins: Rache. Nachdem ihre Familie ausgelöscht wurde, ist sie für den korrupten Kronregenten lediglich eine Marionette. Jetzt, mit fast 16, wird sie die Kaiserkrone tragen und hofft, endlich die Mörder ihrer Angehörigen zu bestrafen. Doch dann entkommt Rhee selbst nur knapp einem Anschlag und muss untertauchen. 
Zur gleichen Zeit verschwindet ihr vermeintlicher Mörder – Pilot Alyosha, eben noch galaktischer Superstar, nun von der Regierung gejagter Verbrecher. Aly und Rhee ahnen noch nicht, dass das Schicksal der ganzen Galaxie in ihren Händen liegt: Eine dunkle Macht droht ihre Welt in einen interplanetaren Krieg zu stürzen ... 


Meine Meinung

"Herrscherin der tausend Sonnen" wurde mir freundlicherweise von cbt und dem Bloggerportal als Rezensionsexemplar zugeschickt. 

Bei "Herrscherin der tausend Sonnen" handelt es sich um ein Weltraum/Science Fiction-Abenteuer und damit eigentlich um etwas, das ich nicht so häufig lese. Empfohlen wird es unter Anderem auch für Fans von Star Wars, aber auch für Fans der Luna-Chroniken von Marissa Meyer, sodass ich zwar sehr gespannt, aber auch ein wenig skeptisch war - die Luna-Chroniken liebe ich, mit Star Wars kann ich nichts anfangen. Doch mit diesem Buch konnte Rhoda Belleza mich voll und ganz überzeugen. 

Dies lag zu großen Teilen daran, dass sie mich mit der Art, wie flott und rasant die Geschichte erzählt wurde, gleich zu Beginn in ihren Bann gezogen hat. Gerade anfangs geschieht so viel Schlag auf Schlag, dass man schon die ersten 100 Seiten gelesen hat, ohne es groß zu merken. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, hat keine zähen oder gar langweiligen Stellen und punktet zudem auch mit detaillierten Beschreibungen der sehr interessanten Welt, die die Autorin geschaffen hat. 
Auch die beiden Protagonisten - Rhee und Alyosha - lernt man ausführlich kennen; es gibt abwechselnd Kapitel aus beiden Perspektiven und beide Charaktere konnten mich von sich überzeugen.
Vor Allem Alyosha fand ich sehr gut gemacht - er ist ein Pilot des Militär, der durch eine Fernsehserie bekannt geworden ist und seitdem im Rampenlicht steht. Allerdings hat er nicht vergessen, was für Strapazen er in seiner Kindheit durchgemacht hat und auch seine Herkunft ist für ihn nach wie vor ein großes Thema. Dass diese ihm zum Verhängnis wird, da er allein wegen seiner Herkunft des Attentats auf Prinzessin Rhee angeklagt wird, bringt ihn nicht davon ab, für sich einzustehen und er war mir sehr sympathisch. Auch sein Humor, den er trotz allem nicht verloren hat, hat mir gut gefallen. 

Rhee mochte ich ebenfalls gerne, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie älter wäre. Sie ist gerade einmal 15 Jahre alt, bzw. wird im Laufe des Buches 16, und das konnte ich mir bei allem was sie tat nicht vorstellen. Dies ist allerdings wahrscheinlich einfach ein Problem, dass man hat, wenn man noch Jugendbücher liest, obwohl man aus dem Genre eigentlich schon "raus" ist (sagte sie und ist selber gerade mal 20, haha). Ich mochte ihre Zielstrebigkeit und ihre Hartnäckigkeit, auch wenn sie manchmal noch ein bisschen naiv war. Besonders gerne mochte ich sie zusammen mit einem anderen Charakter (den ich jetzt nicht näher ausführen möchte, da ich nicht spoilern will!), und ich hoffe sehr, dass die Beiden im Folgeband noch häufiger zusammen vorkommen werden. Dieser Nebencharakter hat mich eigentlich von allen am Meisten interessiert und, wie gesagt, ich hoffe, dass da noch mehr kommen wird. 
Allgemein kann Rhoda Belleza auch mit ihren verschiedenen Nebencharakteren punkten, zum Beispiel auch mit dem echt goldigen Droiden Pavel, der so ein kleines Highlight war, aber auch mit den Anderen, die mehr oder weniger wichtige Rollen im Laufe der Geschichte spielen, konnte sie mich überzeugen.

Die beiden Handlungsstränge - einerseits Rhees Geschichte und andererseits alles, was Alyosha erlebt - haben mir sehr gut gefallen und hätten von der Autorin besser nicht gemacht werden können. Obwohl das Buch sehr kurz ist und nur knapp 400 Seiten hat, hat sie sehr viel Handlung reingepackt; es ist so viel passiert, dass es durchaus auch hätte länger sein können. Aber dadurch, dass es durchgehend rasant und actionreich ist, kam es mir als Leser gar nicht vor, als wäre so viel passiert. Ich hatte zwar erwartet, dass sich Rhees und Alyoshas Wege kreuzen würden, bin aber froh, dass dem doch nicht so war, denn wie gesagt - diese beiden fast komplett eigenständigen Geschichten, die nur durch wenige Anknüpfungspunkte miteinander verbunden sind und sicherlich erst im Folgeband zusammen führen, haben mich voll und ganz überzeugt. Die Wendungen, die das Buch immer wieder nimmt, sind großartig und absolut unerwartet. Immer wieder gibt es kleine Hinweise, die auf Dinge hindeuten, die im Laufe der Geschichte noch passieren oder enthüllt werden, aber dennoch bleibt es ständig spannend und vieles kommt unvorhergesehen.

Auch die Welt, in der "Herrscherin der tausend Sonnen" spielt, hat mich sehr fasziniert. Es gibt hier mehrere Planeten, die besiedelt sind, und die die unterschiedlichsten Bewohner haben. Viele von ihnen sind dem Menschen sehr ähnlich, haben aber bspw. Fühler anstelle von Ohren oder haben eine geschuppte Haut, der eines Fisches ähnlich. Das war auch der Part, der mich so sehr an Star Wars erinnert hat, aber eigentlich fand ich das sehr cool. Das einzige "Manko", wenn man es denn so nennen möchte, war meiner Meinung nach, dass die Autorin hier mehr Erklärungen zu  den einzelnen Planeten hätte einbauen können. Es wäre schön gewesen, wenn man zu den interplanetaren Beziehungen mehr Infos gehabt hätte, aber darauf hoffe ich einfach ebenfalls im Folgeband. 

>> Rebellin der tausend Sterne erscheint übrigens am 25.06.2018! 

Insgesamt hat "Herrscherin der tausend Sonnen" mir sehr gut gefallen - es war ein rasantes Abenteuer mit sympathischen Charakteren, das echt Spaß gemacht hat, und ich freue mich schon, noch mehr über Rhees und Alyoshas Geschichten zu lesen. 
Daher vergebe ich volle fünf Sterne.