Freitag, 15. Dezember 2017

The Goal - Jetzt oder nie // Elle Kennedy

The Goal - Jetzt oder nie

erschienen am 01.12.2017 - Piper - 10,00€ - 432 Seiten - ISBN: 978-3-4923-1200-4 - übersetzt von Christina Kagerer

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Inhalt

Sie weiß, was sie will. Doch das Schicksal verfolgt einen anderen Plan ... 
 Sabrina James träumt von einer Karriere als Anwältin und arbeitet hart für ihre Ziele. Den Collegeabschluss als Jahrgangsbeste hat sie bereits in der Tasche, und nebenher jobbt sie für ihr Studium in Harvard. Auch in der Liebe nimmt sich Sabrina, was sie will. Gegen prickelnde Zerstreuung hat sie nichts, aber für eine Beziehung blieb bisher keine Zeit. Doch dann lernt sie John Tucker kennen. Auch er weiß genau, was er braucht: Sie! Aber als sie sich zueinander bekennen, wird ihr junges Glück auf eine harte Bewährungsprobe gestellt … 
Und diese Prüfung zu bestehen, hat nichts mit Fleiß zu tun. 


Meine Meinung

"The Goal - Jetzt oder nie" wurde mir freundlicherweise vom Piper-Verlag als Rezensionsexemplar zugeschickt. 

"The Goal" spielt zu großen Teilen zeitgleich mit dem dritten Teil der "Off Campus"-Reihe, nämlich "The Score", was mir auch super gefallen hat. Wer "The Score" gelesen hat, weiß auch schon, was im abschließenden Band der New Adult-Reihe auf den Leser zukommt und ich muss sagen: ich habe mich schon sehr auf diese Reise gefreut! 
Sabrinas und Tuckers Beziehung kam sehr schnell ins Rollen und hat mich gleich zu Beginn auch ein bisschen überrumpelt, aber nachdem dann nochmal einen Gang zurückgeschalten wurde, konnte ich mich damit arrangieren und fand den Einstieg in die Geschichte eigentlich auch ganz cool, da er sich vor Allem gut von den anderen Teilen der Reihe abhebt. 
Man kennt die zwei Protagonisten schon aus den Vorgängerbüchern, weiß aber recht wenig über sie, darum konnte man sie in "The Goal" komplett neu kennenlernen. Es hat mir wahnsinnig gut gefallen, mehr über ihre Hintergründe zu erfahren und besonders auf Tucker war ich sehr gespannt, da er bereits sehr oft vorkam, aber immer ein eher distanzierter, ruhiger, stiller Charakter war. 
Ich liebe Tucker. Ich fand es so erfrischend, mal einen Kerl zu haben, der klar sagt, was er will, der das auch überhaupt erst mal weiß, und dann noch in der Lage ist, so toll zu kommunizieren, zumindest am Anfang des Buches. Außerdem finde ich ihn unglaublich sympathisch und mag ihn so gerne, auch wenn ich sagen muss, dass ich in den Büchern bisher entweder noch nie so aufgepasst habe, wenn er beschrieben wurde, oder es wurde einfach noch nicht erwähnt, denn ich hatte ihn mir ganz anders vorgestellt, als er hier beschrieben wurde - war aber positiv überrascht. 
Auch Sabrina hat mich positiv überrascht, da der Eindruck, den man besonders in "The Score" von ihr bekommen hatte, nicht unbedingt positiv war. Doch sie war mir gleich von Beginn an sympathisch, da sie nun die Chance hatte, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Sie ist eine echte Kämpferin, die nichts im Leben umsonst bekommen hat, und dazu mit einer Familie gestraft, die ich niemandem wünschen würde. Trotzdem schafft sie es, für ihre Ziele zu kämpfen und für die wenigen Leute, die ihr etwas bedeuten, würde sie alles tun.
Auch einige der anderen Charaktere, die in Teil 1 bis 3 erwähnt wurden, aber eher am Rande blieben, kamen in diesem vierten Band des Öfteren vor, sodass man auch über sie, z.B. über Beau - ein Nebencharakter, der mir schon immer sympathisch war -, noch mehr erfahren hatte. 
Ich war so begeistert und hatte mich auch schon so sehr darauf gefreut, wieder in diese Atmosphäre einzutauchen, mit den Charakteren ans College zurückzukehren und fand es zur Abwechslung auch nicht schlecht, dass es hier nicht so viel um Eishockey ging wie in den Vorgängern, was sicherlich auch daran lag, dass Eishockey für Tucker selbst nicht so wichtig war.
Auf das Wiedersehen mit Hannah, Garrett, Logan, Grace, Dean und Allie habe ich mich total gefreut und auch hier wurde ich nicht enttäuscht, sie alle kamen nochmals zur Genüge vor (und ja, das hat mich sehr glücklich gemacht).

Nun ein wenig mehr zur Geschichte: ich möchte nicht zu viel verraten, daher nur ein paar Kleinigkeiten. 
Im Großen und Ganzen hat Elle Kennedy auch hier wieder eine tolle, sehr authentische Liebesgeschichte mit einigen Auf und Abs geschaffen, die mir gut gefallen hat, mich aber abschließend nicht so überzeugen konnte, wie vor Allem Teil 2 und 3 der Reihe. 
Mich hat ein bisschen gestört, dass die Situation, also die Beziehung, zwischen Sabrina und Tucker wirklich ewig ungeklärt war. Die Beiden waren ab einem gewissen Punkt nicht mehr in der Lage, vernünftig miteinander zu kommunizieren, was sehr schade war. Ich hatte Tucker als jemanden eingeschätzt, der sich irgendwann hinsetzt und sagt: "So, und jetzt reden wir darüber und diskutieren das aus". Stattdessen lief ihre Beziehung immer sehr undefiniert, mal so, mal so, und wurde sehr stark durch Sabrinas Angst, sich Tucker zu öffnen und ihm zu vertrauen, geprägt. 
Und das ist eigentlich der Punkt, der mich am meisten stört - dass Sabrina mehr oder minder Entscheidungen getroffen hat, die eigentlich Tucker selbst hätte treffen müssen. Sie tat es aus den besten Absichten, aber ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum sie ihren Sturkopf und ihre Fehleinschätzung der Situation, zu der Tucker im Übrigen nicht viel dazukonnte, nicht einmal ausschalten und sich überwinden konnte. 
Auch von Tucker war ich allerdings enttäuscht, da ich ihn, wie bereits erwähnt, zu Beginn anders eingeschätzt hatte, als er sich gegen Ende verhalten hat. 
Ich kann einerseits verstehen, warum Elle Kennedy das so gemacht hat und allgemein hat es sowohl zu der Geschichte, als auch zu den Charakteren, besonders zu Sabrina, gepasst. Andererseits hätte ich mir dennoch gewünscht, dass es nicht so lange "nichts ganzes und nichts halbes" gewesen wäre. Ich hatte das Gefühl, dass die Beiden ihr Potenzial als Paar nicht so ausleben konnten, wie sie es verdient hätten, eben aufgrund der Art und Weise, wie die Beziehung vorangetrieben wurde. Vor Allem für Tucker tut es mir leid, da er mich so begeistert hat mit seiner bodenständigen Art und seiner Gelassenheit, damit, dass er kein Bad Boy oder Lebemann war. Er hat kein riesiges Ego und war mit seiner natürlichen, charmanten Art so einnehmend - ihr merkt vielleicht, er hat es mir wirklich angetan. 

Insgesamt vergebe ich für "The Goal - Jetzt oder nie" vier Sterne, denn auch, wenn es mich nicht so total überzeugen konnte wie "The Mistake" und "The Score", habe ich es geliebt - der Anfang war absolut umwerfend und auch die Protagonisten sind mir so ans Herz gewachsen! 
Die "Off-Campus"-Reihe ist eine absolute Feel-Good-Reihe, die mich beim Lesen, eigentlich auch schon beim reinen Gedanken daran, sehr glücklich macht und die ich in Zukunft auch gerne nochmals lesen würde. Elle Kennedy hat es auch geschafft, zu einer der Autorinnen zu werden, von der ich gerne jedes Buch lesen würde, das auf deutsch erscheint und ich bin gespannt, was in der Zukunft noch von ihr kommen wird (hoffentlich bei Piper, denn dann bekommen ihre Bücher die tollsten Cover!).