Montag, 7. Dezember 2015

Selection - Die Elite - Kiera Cass #Blogmas 7

Selection – Die Elite
Sauerländer











Roman
Erschienen am 17.02.2014
384 Seiten, Hardcover

ISBN: 978-3-7373-6242-9 
€ 16,99




Inhalt 

Von den 35 Mädchen, die um die Gunst von Prinz Maxon und die Krone von Illeá kämpfen, sind mittlerweile nur noch 6 übrig. America ist eine von ihnen, und sie ist hin- und hergerissen: Gehört ihr Herz nicht immer noch ihrer großen Liebe Aspen? Aber warum hat sich dann der charmante, gefühlvolle Prinz hineingeschlichen? America muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert. 

Meine Meinung

Nachdem mir „Selection“, der erste Teil der Reihe, gegen Ende hin ja immer besser gefallen hat, dachte ich, dass mir auch „Die Elite“ insgesamt besser als Band 1 gefallen würde. 
Leider wurde ich aber schon ziemlich schnell enttäuscht. Ich hatte mir wirklich erhofft, dass die Autorin mehr auf die politische Situation in Illéa eingeht , auf die Rebellen und das Kastensystem, etwaige Unstimmigkeiten… doch es werden immer nur neue Brotkrumen gestreut. 
Zwischen den ewigen Casting-Angelegenheiten – ein Ball hier, ein Empfang dort – mischen sich die Rebellenangriffe, verlieren aber stark an Bedeutung, wenn America sich, kaum, dass die Rebellen da waren, schon wieder nur darum kümmert, welches Kleid sie am besten tragen sollte. 
Vielleicht ist das etwas überspitzt gesagt, doch die Oberflächlichkeit, die America, aber auch das Buch an sich, manchmal an den Tag legt, hat mir nicht so gut gefallen. Kiera Cass‘ Schreibstil ist an sich leicht zu lesen und wirklich angenehm, aber manchmal stört mich die Berechenbarkeit der Vorgänge. 
Am Ende von Band 1 hatte ich persönlich große Hoffnung, dass das Liebesdreieck zwischen America, Maxon und Aspen nicht allzu sehr ausarten würde, da es schien, als würde sie einen großen Schritt in Richtung Maxon machen. Auch zu Beginn von „Die Elite“ ist das so, die Beiden sind sich so nah und America denkt nicht mehr viel an Aspen. Doch urplötzlich scheint sie sich von Maxon zu entfernen – und das zunächst, meiner Meinung nach, völlig grundlos! Hätte die Autorin noch ein paar Kapitel gewartet, dann hätte man das so viel besser nachvollziehen können, doch an dieser Stelle wirkte es für mich so, als müsste jetzt wieder ein bisschen mehr Aspen-Zeit eingebaut werden. 
Der arme Kerl tut mir dabei so leid, aber auch Maxon, da America wahllos zwischen den Beiden hin und her zu springen scheint. Auf der einen Seite sehnt sie sich nach Maxon, auf der anderen Seite macht sie ungeniert mit Aspen rum – und das geht mir einfach gegen den Strich. Liebesdreieck schön und gut. Aber so unnötig und sinnlos wie Americas Hin- und Hergespringe ist, wird mir das manchmal wirklich zu viel. 
Die Idee an sich, das Casting und auch die Entwicklung, die America im Großen und Ganzen durchmacht, gefallen mir schon und ich finde, sie ist eine wesentlich bessere Protagonistin geworden, als sie noch in „Selection“ war. Nichtsdestotrotz geht sie mir manchmal furchtbar auf den Geist mit ihren heftigen Stimmungsschwankungen. 
Schön fand ich die Szene, als America ihre Eltern und ihre Schwester May wieder trifft, vor allem, weil mir May so sympathisch ist, aber auch Americas Dad. Es ist wirklich schön zu sehen, wie wichtig ihr ihre Familie ist. 
Die letzten 100 Seiten habe ich zwar zugegeben verschlungen, allerdings nicht, weil sie mir so gut gefallen haben, sondern weil ich nicht fassen konnte, was da gerade geschieht. Wieder einmal ist mir klar geworden, wie naiv und unbedacht America ist, und ich finde es wirklich amüsant, dass ein Charakter, der eine rasante Negativentwicklung innerhalb dieser paar Seiten macht, die wohl treffendste Beschreibung für sie liefert – die ich nicht zitieren werde, da sie viel zu viel vorweg nehmen würde. Insgesamt fand ich das letzte Drittel des Buches nicht gelungen – die Entwicklung kam ein bisschen aus dem Nichts und ist auch viel zu dramatisch, liefert aber wenigstens guten Anknüpfstoff für Band 3. 

Alles in Allem vergebe ich für „Selection – Die Elite“ 3 von 5 Sternen. Es war eine leicht zu lesende Lektüre, die man auch innerhalb kürzerer Zeit lesen kann, doch so richtig begeistern konnte mich die Story nach wie vor nicht; im Gegenteil, Band 2 hat mich im Vergleich zu Band 1 eher enttäuscht.